Liturgie

istockphoto-1483780590-612x612

Das öffentliche Gebet der Kirche wird als Liturgie bezeichnet. Sie ist "zugleich der Gipfel, auf den das Wirken der Kirche gerichtet ist, und die Quelle, aus der ihre ganze Kraft fließt" (Sacrosanctum Concilium, 10). Das Herzstück der christlichen Liturgie ist die Messe, die Eucharistiefeier, in der dem Einzelnen die Realpräsenz Christi in Form seines Leibes und Blutes zuteil wird. Während dieser Pilgerreise geht Christus mit den Jüngern und offenbart ihnen die Geheimnisse des Vaters. Er gibt ihnen die Möglichkeit, wie die Emmaus-Jünger zu sagen: "Bleibt bei uns, denn es ist schon fast Abend und der Tag ist fast zu Ende" (Lk 24,29).

Die Öffnung der Heiligen Pforte ist ein besonderer liturgischer Ritus. In früheren Zeiten begann der Papst in Nicht-Jubiläumsjahren symbolisch mit dem Abriss des Teils der Mauer, der die Heilige Pforte verschließt. Nach ihm zerstörten die Steinmetze die Mauer vollständig, um den Weg zur Heiligen Pforte freizumachen. Seit 1950 läuft die Zeremonie anders ab: Die Mauer wird vorher niedergerissen, und während einer sehr feierlichen Chorliturgie stößt der Papst die Tür von außen auf und wird so zum ersten Pilger, der sie durchschreitet. Zusammen mit anderen liturgischen Ausdrucksformen, die das Heilige Jahr kennzeichnen, erinnert uns diese Tatsache daran, dass die Jubiläums-Wallfahrt mehr als eine persönliche Geste ist - sie ist die kollektive Reise des gesamten Gottesvolkes auf dem Weg zum Reich Gottes.